«Der Bau ist ein kleines Nach-haltigkeitswunder»









Nachhaltiges Bauen ist im Trend und eine zeitgemässe Antwort auf die Klimaveränderungen. Ob Holz, Lehm oder Stroh – in der Schweiz kommen bei Sanierungen oder Neubauten immer häufiger regionale Baustoffe zum Einsatz. Birspark 1 ist ein sichtbares Beispiel dafür.
Der strukturelle Holzbau mit der tektonisch gefügten Fassade thematisiert den ganzheitlichen Ansatz der EGK mit ihrem freien Zugang zur Komplementärmedizin, ihrem Gesundheitsbewusstsein und der damit verbundenen Verantwortung für die Mitarbeitenden. Ziel war deshalb von Anfang an, eine soziale, ökologische und ökonomische Langlebigkeit für den neu errichteten Hauptsitz zu erreichen.
Der Baum als Metapher
Das Bild des Baumes mit einem robusten Stamm und Wurzelwerk aus Beton und dem immer feingliedriger werdenden Geäst aus Holz diente bei der Planung des Gebäudes als Entwurfsmetapher und wurde konsequent bei der Raumausbildung, Materialität, Haustechnik und Erschliessung angewandt. Die Metapher des Baums steht zugleich auch sinnbildlich für den freien Zugang zur Komplementärmedizin bei der EGK.
Für eine flexible Nutzung
Die robuste innere Grundstruktur mit zwei zentralen, das Gebäude aussteifenden Kernen und dem damit korrelierenden Fassadenraster ermöglicht eine variabel unterteil- und schaltbare, auf zukünftige Veränderungen vorbereitete Organisation der Bürolandschaft. Diese lässt differenzierte Bereiche und Zonen (Einzelarbeitsplätze bis Open Space) sowie unterschiedliche Möblierungsarten zu. In den Kernen aus Ortbeton befinden sich die Nebenräume und Vertikalerschliessungen. Zwischen den Kernen stecken sich auf den vier Regelgeschossen zentrale Begegnungs- und Kommunikationszonen bis an die Fassaden durch und erlauben den Blick ins Freie. An den Fassaden weiten sich diese verbindenden Räume jeweils in eine Richtung auf, sind mit geschossübergreifenden Lufträumen, Balkonen und Teeküchen ausgestattet und bilden das sogenannte Herzstück des Gebäudes.

«Da Lehmverputze Feuchtigkeit und Gerüche aufnimmt und Schadstoffe absorbiert, sorgt er für ein gesundes Raum-klima und damit für mehr Wohlbefinden.»Regine Nyfeler Flubacher Nyfeler Partner Architekten AG, Basilea, orientierte sich beim Baum als Entwurfsmetapher
Wohltuendes Raumklima
Für den Betrachter von aussen nicht auf den ersten Blick erkennbar wurde neben einheimischen Hölzern auch Lehm aus der lokalen Lehmgrube eingesetzt – dies in Form von Lehmdickputz als Verkleidung der zentralen Betonkerne, als auch mit Lehmbauplatten und Lehmfeinputz beplankte Bürotrennwänden. Natürliche Materialien spielen eine wesentliche Rolle im Binnenklima des Gebäudes, von welchem die rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EGK im Birspark 1 nun profitieren. Da Lehmverputz Feuchtigkeit und Gerüche aufnimmt und Schadstoffe absorbiert, sorgt er für ein gesundes Raumklima und damit für mehr Wohlbefinden.
Ein kleines Nachhaltigkeitswunder
Auch wenn das fünfgeschossige Bürogebäude wegen geltender baurechtlicher Vorgaben (z.B. Brand- oder Schall-schutz) nicht zu 100 Prozent aus ökologischen Baumaterialien erstellt werden konnte, ist es punkto Ökobilanz ein kleines Nachhaltigkeitswunder: Im Vergleich zu einem konventionellen Massivbau konnten sowohl die CO2-Emmissionen als auch die graue Energie halbiert werden, die für die Herstellung, den Transport und die Lagerung der Baumaterialien benötigt wird.