«Nachhaltig vom Grundwasser bis zum Dach»

Die Sicht auf den neuen Hauptsitz der EGK-Gesundheitskasse offenbart vieles: Eindrücklich ist zum Beispiel der Blick auf die grosse Photovoltaikanlage auf dem Dach von Birspark 1, welche 136 Module umfasst. Aber auch die Birs spielt eine wichtige Rolle im Energie-Kreislauf.

Pro Quadratmeter können mit der Photovoltaikanlage 182 Kilowattstunden Strom produziert werden. Der künftige Jahresertrag von ca. 60‘000 Kilowattstunden entspricht etwa dem Jahresverbrauch von rund 10 Vier-Personen-Haushalten. Installiert wurde die Leistung von 71.78 kWp (Kilowatt-Peak), welches die Höchstleistung einer Photovoltaikanlage in Kilowatt misst. Fast alle Photovoltaikanlagen speisen ihren Strom auch ins öffentliche Netz ein. Durch die Verbindung zu einem grossen Verbundnetz kann sichergestellt werden, dass zu jedem Zeitpunkt genügend Verbraucher vorhanden sind, die den Solarstrom sofort nutzen können. In diesem Fall benötigt es keine lokale Zwischenspeicherung. Für die Rentabilität einer Photovoltaik-Anlage ist heute der Eigenverbrauch des Solarstroms meist ausschlaggebend. Das heisst: Je mehr Solarstrom direkt vor Ort zum Zeitpunkt der Produktion genutzt werden kann, desto schneller lohnt sich eine solche Anlage auch finanziell.

«In den letzten drei Monaten 2021 wurde vor allem geheizt und nicht gekühlt.»
Andrea Grolimund Leiterin Zentrale Dienste, über die Rolle der Birs im Bereich Nachhaltigkeit

Nutzung des Grundwassers

Für die Kühlung und Beheizung des Bürogebäudes wird das Grundwasser der benachbarten Birs genutzt. Das Wasser wird abgepumpt, im Birspark 1 aufgeheizt, wieder gekühlt und an die Birs zurückgegeben. Da das Bürogebäude erst im Juli 2021 bezogen worden ist, gibt es noch keine robusten Auswertungen über eine längere Zeitspanne. Andrea Grolimund, Leiterin der Zentralen Dienste, hält fest: «In den letzten drei Monaten 2021 wurde vor allem geheizt und nicht gekühlt. Im Dezember 2021 lagen die minimalen Temperaturen beim Grundwasser-Zustrom bei ca. 12 Grad Celsius und beim Rücklauf bei ca. 10.5 Grad Celsius.» Die Konzessionsbedingung, nämlich den maximalen Unterschied von 4.5 Grad Celsius zwischen Zu- und Abstrom nicht zu überschreiten, sei damit klar eingehalten worden. Wie sich der Austausch im Sommer bei Kühlbetrieb auswirkt, wird die EGK hingegen erst 2023 sagen können. In den Monaten September bis Dezember 2021 wurden rund 7500 Kubikmeter Wasser ausgetauscht.